Die Digitalisierung hat in den letzten Jahren für viele Veränderungen am Arbeitsmarkt gesorgt. Viele Menschen arbeiten mittlerweile aus dem Home Office oder nutzen das Internet, um ihren Beruf sogar auf langen Reisen weiter auszuführen. Dazu sind auch immer mehr Berufsbilder entstanden, die es in ihrer digitalen Form noch gar nicht gab. Während durch Automatisierungsprozesse einige Arbeitsplätze verschwinden, werden also ganz neue Jobchancen geschaffen, die mit dem Zahn der Zeit mithalten können. Wir haben uns einige dieser neuen Berufschancen einmal genauer angesehen!
Der Live Croupier
Fast jeder kann sich unter dem Beruf eines Croupiers etwas vorstellen. Er steht als Servicemitarbeiter in der Spielbank und betreut die Spieler an den Tischen. Im eleganten Hemd und Gilet ist der Croupier nicht nur gut angezogen, sondern muss einen enorm hochwertigen Service bieten. Deshalb bringt der Beruf ein gewisses Ansehen mit sich und ist für Freunde der klassischen Kartenspiele nicht uninteressant. Der Live Croupier ist eine relativ neue Berufschance, die mit den Live Spielen in Online Casinos entstanden ist. Heute können traditionelle Unterhaltungsmöglichkeiten wie Blackjack online und live gespielt werden. Der Dealer befindet sich dabei in einem Raum mit einem Green-Screen, auf dem im Nachhinein eine belebte Casinoszenerie eingeblendet wird. Er selbst sitzt an einem klassischen Tisch für Blackjack, Roulette oder andere Spiele und kann hier seine Karten austeilen oder den Kessel zum Drehen bringen. Die Spieler sitzen dabei hinter dem Bildschirm und sehen den Croupier im Livestream, sodass sie keinen Moment verpassen. Ihre Züge können sie im Chat ansagen, Gewinne werden direkt auf ihr Online-Konto verbucht. Für Interessenten an diesem Beruf bieten sich damit neue Chancen, selbst wenn sie nicht in der Nähe einer Spielbank leben. Zum Teil ist auch ein Arbeiten aus der Ferne möglich, sofern das Setup für den Raum selbst aufgebaut werden kann.
Der Influencer
Aus dem eigenen Leben einen Beruf zu machen, ist für viele ein wahr gewordener Traum. Als Influencer posten sie Ausschnitte aus ihrem Leben und geben Tipps für den perfekten Lifestyle. Oftmals geschieht dies in Kombination mit einem Blog, auf dem möglichst spezifische Themen behandelt werden sollen. So kann sich ein Influencer besonders stark für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung einsetzen oder zeigen, wie man sein Leben als digitaler Nomade gestaltet. Tatsächlich ist die Arbeit auf den sozialen Netzwerken alles andere als einfach. Man muss viel Zeit investieren, um regelmäßig hochwertige Inhalte zu posten und das Publikum an der Stange zu halten. Dazu gehören vor allem Texte, Fotos und Videos. Dazu müssen Influencer aber auch selbst sehr aktiv auf anderen Profilen sein, Kommentare schreiben, und ständig informiert darüber sein, was gerade Thema ist. Je nachdem, auf welcher Plattform man aktiv ist, sieht es außerdem mit der Bezahlung anders aus. YouTube bezahlt seine Video-Produzenten ab einer gewissen Anzahl an Klicks selbst, weshalb man hier nicht zwangsläufig Sponsoren benötigt, bei Instagram und Facebook kann man allerdings nur mit Werbekunden tatsächlich etwas verdienen. Der Weg an die Spitze ist außerdem hart erkämpft und wird nur von wenigen erreicht.
Der Webdeveloper
Programmierer gibt es bereits seit den ersten Computern, der Beruf ist also alles andere als neu. Jedoch hat sich mit der Zeit herauskristallisiert, das zwischen den Fähigkeiten eines Programmierers und eines Webdevelopers einige große Unterschiede liegen. Webdeveloper sind heute immer mehr gefragt, denn sie entwickeln die Programmierung hinter Websites, müssen dazu aber nicht so tief in die Materie eintauchen, wie in anderen Programmierrichtungen. Websprachen wie HTML und Javascript sind verhältnismäßig relativ schnell gelernt und können sogar im Selbststudium angeeignet werden. Dafür ist es jedoch von Vorteil, andere Bereiche wie Design und Animation kennenzulernen und hier im besten Fall sogar ein Gesamtpaket für Websites anbieten zu können. Da heute fast jedes Unternehmen über eine eigene Website verfügt, ist die Auftragslage extrem gut und man kann sich als Webdeveloper auf sehr gute Stundenlöhne freuen. Eine gewisse Affinität für technische Aufgaben sollte zwar vorhanden sein, man muss sich allerdings nicht mit komplexen Algorithmen herumschlagen oder eine mathematisches Ass sein – für den Programmierer von Software sieht das jedoch ganz anders aus!
Die Digitalisierung hat nicht nur einige Berufe obsolet gemacht, sondern auch viele neue Chancen geschaffen. Damit wird das Feld der möglichen Berufswahl immer größer und junge Erwachsene haben die Qual der Wahl. Sich selbst zu verwirklichen wird allerdings genau dadurch auch immer einfacher. Damit bringt die Entwicklung in Richtung digitale Zukunft sowohl Vor- und Nachteile mit sich.